In unserem früheren Artikel sind wir auf die Feinheiten der OnPage Optimierung als Grundlage für die Suchmaschinenoptimierung eingegangen. Ein Punkt war dabei von besonderer Bedeutung und geht mit einer tieferen Arbeit und Recherche einher: die richtige Auswahl der Keywords.
Wie schon der Name verrät, handelt es sich bei diesen Schlagworten um die Schlüsselbegriffe, um bei Google und den anderen Suchmaschinen gefunden zu werden. Während man sicher eine Idee hat, welche Begriffe mit dem eigenen Content, den eigenen Produkten oder den eigenen Leistungen verbunden sind, geht es hier um die richtige Recherche für die perfekte Optimierung.
Die Keyword-Recherche steht in der Regel am Anfang einer OnPage Optimierung und definiert den folgenden Arbeitsprozess.
Was ist ein Keyword und was ist die Keyword-Recherche?
Man kann sich den Einsatz von Keywords bei einer Google Suche ein bisschen wie das Schlagwort-Verzeichnis in der Bibliothek vorstellen. Google verbindet bestimmte Keywords mit bestimmten Seiten und wird bei der Suche nach neben diesem Keyword auf diesen Index an Seiten zurückgreifen.
Bei einem Keyword handelt es sich um ein Schlagwort, das Benutzer bei der Eingabe von Google mit ihrer Suche nach einer bestimmten Seite, einem Produkt oder einem Inhalt verbinden.
Wer beispielsweise auf der Suche nach Ködern für das Angeln ist, wird sich solcher Begriffe wie Köder, Angelbedarf, Angelshop oder spezialisierter Schlagworte bei der Eingabe in die Google Suche bedienen.
Da die Keywords für die OnPage Optimierung strategisch an verschiedenen Stellen der eigenen Webseite eingebaut werden und darüber hinaus auch im Content immer eine wichtige Rolle spielen, ist es wichtig, zu wissen, welche Art von Schlagworten die Benutzer eingeben würden, wenn sie ein bestimmtes Thema suchen.
An diesem Punkt beginnt die Keyword-Recherche.
Die Keyword-Recherche hat das Ziel, mit der Hilfe von verschiedenen Tools, den Traffic bei Google in Hinblick auf die eigenen Keywords zu analysieren.
Um bei dem Beispiel des Angelshops zu bleiben, würde untersucht werden, welche Keywords Nutzer von Google nehmen, wenn sie auf der Suche nach Angelbedarf sind.
Basierend auf diesen Analysen und Ergebnissen beginnt die Optimierung der eigenen Seite.
Dabei orientiert man sich sowohl an Keywords, die den meisten Traffic haben – damit aber auch die größte Konkurrenz – als auch an Schlagworten aus der Nische, für die man beispielsweise perfekte Landingpages gestalten kann. Es kommt, wie so oft, auf die Mischung an.
Welche Werkzeuge werden für die Keyword-Recherche genutzt?
Es gibt im Internet eine Vielzahl an Tools und Programmen, die bei der anspruchsvollen Aufgabe der Keyword-Recherche helfen sollen. Diese Werkzeuge analysieren den Traffic von Google, nehmen aktuelle Trends in Augenschein, überprüfen das Keyword-Muster von den Seiten der Konkurrenz und bieten so einen interessanten Einblick in die Daten, die für die Suche nach den richtigen Keywords zur Verfügung stellen.
Dabei gibt es kostenlose Tools aber auch Werkzeuge mit monatlicher Gebühr, die dafür in der Regel nicht nur einen tieferen Datensatz zur Verfügung stellen, sondern auch noch mehr Tools für die Analyse.
Hier ist eine Auswahl von interessanten Keyword-Tools im Netz:
Keyword-Planer: Der Keyword-Planer wurde ursprünglich für die Analyse der Keywords für Ad-Kampagnen für Google-Ads geschaffen. Noch heute dient das Tool aber als ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, verschiedene Trends zu erkennen oder Keywords zu einem Themenkomplex zu entdecken, auf den man bisher vielleicht nicht gekommen wäre. Darüber hinaus stellt Google über seine eigene Google Search Console noch andere Helfer zur Verfügung, die bei der Recherche der Keywords hilfreich sein können.
AnswerThePublic: Das Tool analysiert sowohl die Google Trends als auch andere kurzfristige Entwicklungen bei der Suche nach bestimmten Themenkomplexen. Ein Vorteil ist dabei, dass die Daten in einer interessanten Weise mit verschiedenen Präpositionen aufbereitet werden, wodurch sich Schlüssel auf das Suchverhalten der Benutzer ziehen lassen. Hier stehen also vor allem die Intentionen der Suchanfragen im Fokus, was bei einer tiefergehenden Analyse sehr hilfreich sein kann.
Soovle: Die Besonderheit bei diesem kostenlosen Werkzeug liegt darin, dass nicht einfach nur die Keywords bei Google unter die Lupe genommen werden. Stattdessen wird gleichzeitig geprüft, was auf anderen relevanten sozialen Netzwerken los ist. Wie sieht es bei Bing und Yahoo aus? Gibt es relevante Nutzungen der Keywords bei YouTube? Könnte sogar Amazon bei der Suche nach den passenden Schlagworten eine Rolle spielen? Soovle bietet damit eine gute Grundlage für die eigene Arbeit und ist einfach und schnell genutzt.
Ubersuggest: Als einer der besten Tipps im deutschsprachigen Raum gilt Ubersuggest. Das Werkzeug greift auf die Funktionalität von Google Suggest zu – also den Vorschlägen, die die Suchmaschine selbst bei der Eingabe von Keywords macht. Darüber hinaus erlaubt das Werkzeug, dass ein tiefer Blick in die Keyword-Arbeiten von anderen Webseiten geworfen wird. Damit lässt sich also analysieren, was die Konkurrenz treibt und vielleicht die eine oder andere Strategie mitnehmen. Das grundsätzliche Tool steht kostenlos zur Verfügung. Gegen eine geringe monatliche Gebühr lassen sich noch viele andere Funktionen freischalten, was Ubersuggest zu einem wichtigen Hub für die eigene Recherche und selbst die spätere Arbeit mit den Keywords macht.
Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl der Seiten und Werkzeuge, die für die Arbeit mit den Keywords zur Verfügung stehen. So oder so bietet es aber eine sehr gute Möglichkeit, in den Bereich einzusteigen und eine Grundlage für die eigene Arbeit mit den Keywords zu liefern. Gerade Ubersuggest ist darüber hinaus eine gute Möglichkeit, die eigene bereits bestehende Seite zu analysieren und daraus die richtigen Schlüsse für die weitere Arbeit zu ziehen.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Keywords voneinander?
Es gibt bei den Arten der Keywords Unterscheidungen, die zum einen den Aufbau der eigenen Keyword-Bubble definieren, zum anderen wichtig sind, um herauszufinden, was die Intention der Benutzer war.
So wird beispielsweise immer wieder von klassischen Keywords oder von Longtail Keywords geredet. Ein klassisches Keyword, um beim bekannten Beispiel zu bleiben, ist „Angelbedarf“. Dieses Keyword wird universell benutzt und dürfte einen Großteil des Traffics in diesem Bereich beinhalten. Bei einem Longtail-Keyword wird es spezifischer. Das könnte beispielsweise „Angelbedarf Köln“ sein oder aber auch „Angelbedarf Köder blinkend“. Hier wird also die Suchintention deutlich spezifischer, die Auswahl der Ergebnisse sinkt und es gleicht einer Spezialisierung. Besonders bei den Longtail-Keywords lässt sich also mit einer Unterseite auf der eigenen Präsenz arbeiten, weil die Besucher recht genau wissen, wonach sie suchen und es weniger Konkurrenz für die Suchanfrage gibt.
Bei der Unterscheidung der Keywords versucht Google vor allem die Such-Intention der Benutzer zu verstehen und kategorisiert die Keywords entsprechend. Dabei wird in der Regel auf das folgende Muster zur Definition zurückgegriffen:
- Commercial Keywords & Transactional Keywords: Hier ergibt sich anhand der ausgewählten Keywords eine Kauf-Intention oder die Suche nach einem Produkt als Intention.
- Informal Keywords: Der Benutzer ist hier alleine auf der Suche nach Informationen zu einem Thema.
- Brand Keywords: Es wird durch den Benutzer eine bestimmte Marke gezielt gesucht.
- Compound Keywords: Die Verbindung zwischen zwei Such-Intentionen, beispielsweise Informationen über eine Marke.
- Navigational Keywords: Der Benutzer nutzt Google zur Navigation hin zu einer Webseite, die er bereits kennt.
Diese grobe Unterteilung wird bereits seit Jahren vorgenommen und Google orientiert sich bei der Anpassung seines Algorithmus immer stärker aus den sich daraus ableitenden Intentionen. Aber was sind denn nun eigentlich die interessantesten Keywords für die eigene Seite? Und welche sollte man in jedem Fall in das eigene Profil aufnehmen?
Die besten Keywords für die eigene Seite finden
Mit der Hilfe der Informationen aus diesem Artikel und noch viel mehr der genannten Tools für die Analyse sollte es möglich sein, auch für die eigene Seite ein entsprechendes Portfolio an passenden Keywords zu entwerfen. Dabei sollte man sich auf ein bis drei Haupt-Schlagworte festlegen, die überall im eigenen Content zu finden sind. Darüber hinaus lässt sich quasi in unendlicher Zahl mit Longtail-Keywords und Spezialisierungen mit eigenen Landingpages arbeiten. Diese müssen aber nicht sofort aufgebaut werden. Es kann durchaus Sinn machen, die eigene Optimierung für den Anfang auf eben diese ein bis drei Keywords zu beschränken und sich nach und nach den Traffic anzusehen und basierend auf diesen Analysen das eigene Profil an Schlagworten zu erweitern.
Es bleibt festzustellen, dass die Arbeit mit den Keywords auch bei allen modernen Änderungen von Google einer der wichtigsten Faktoren bleibt. Die Art und Weise, wie diese Keywords eingegeben verändert sich jedoch und gerade in Hinblick auf die Nutzung von Voice-Search und ähnlichen Gimmicks ist das klassische Keyword vielleicht irgendwann nicht mehr so viel wert, wie es heute noch der Fall ist. Man muss sich der Intention und der Art und Weise der Eingabe der Benutzer anpassen und beispielsweise verstärkt mit Fragestellungen als Keywords arbeiten. Für den Moment bleibt die Keyword-Recherche aber die wohl wichtigste Basis für eine erfolgreiche Optimierung der eigenen Seiten im Internet.