Seit dem 11.12.2018 ist der kostenlose Webspace nur noch mit Einladungscode verfügbar. Diese Codes werden nur über Partner von uns verteilt, wir selber geben vorerst keine Codes heraus.
TL;DR: Der größte Teil der Freespace-Nutzer sind nett, freundlich und dankbar über den Service. Es gibt aber einen gewissen Teil an Nutzern, die uns nachhaltig den Spaß an der Sache rauben. Wir haben keine Lust mehr auf Phishing und Spam sowie auf Freespace-Nutzer, die extrem unfreundlich sind, den Support über Gebühr gebrauchen, uns beschimpfen und bedrohen und stellen deshalb den Freespace für Neuregistrierungen auf „Invite only“ um. Für Bestandskunden mit kostenlosem Webspace ändert sich nichts!
Es gibt dafür mehrere Gründe, aber zwei Bereiche sind ganz wesentlich, einer kurz und pragmatisch, der Zweite lang und philosophisch.
Erstens wurde unser kostenloses Hosting in den letzten Monaten verstärkt für Phishing und Spam missbraucht. Wir haben an vielen Tagen etwa 5-10x so viele missbräuchliche Anmeldungen wie normale Anmeldungen. Die Aufräumarbeiten kosten uns eine Menge Ressourcen. Die aufgewendete Zeit und damit Geld könnten wir sinnvoller nutzen. Ganz zu schweigen von den technischen Folgeproblemen, die wir beheben müssen, wie Mail-Server-IPs auf Blacklists oder die Abstufung im Google-Ranking wegen Malware bei lima-city.
Der zweite Grund ist mehr ein ganzer Themenkomplex und schwieriger zu umreißen. Wir beobachten, dass die Kunden der bezahlten Webhosting-Angebote, welche für ihre Webseite 7 €, 10 € oder 24 € pro Monat ausgeben, eine ganz andere Wertschätzung für unsere Dienstleistung entgegenbringen: Diese Kunden sind nett, freundlich und an einem guten Webhosting interessiert. Bei den Nutzern des kostenlosen Webspace gibt es dagegen zwei Gruppen: Die allermeisten sind sehr nett, höflich, freundlich und dankbar für die unentgeltliche Dienstleistung, die wir erbringen. Und dann es gibt den anderen Teil, sozusagen „die dunkle Seite der Macht“. Ein kleiner Teil von Nutzern des kostenlosen Webhosting, welcher eben nicht bereit ist, Geld in Webseiten zu investieren, verhält sich… sagen wir mal „nicht so nett“. Interessanterweise können wir aber häufig an ihrem Internetauftritt sehen: Diese Nutzer könnten sehr wohl Geld für ihre Webseite ausgeben – sie wollen es nur nicht. Der uns dadurch entgehende Umsatz ist die eine Sache. Schwerer wiegt aber, dass sie nach unserer Beobachtung weder Geld noch Mühe in ihre Webseite stecken, und noch viel weniger in die Kommunikation mit uns. Ein Ticket, das aus den zwei Wörtern „ftp zugang“ (so hier kürzlich eingegangen) ist bei Nutzern des kostenlosen Webspace relativ normal. Teilweise sind diese Nutzer unfassbar frech mit dem Support und drohen wegen der abstrusesten Kleinigkeiten mit ihrem Anwalt (immer wegen Geschäftsschädigung, hatten wir gerade heute wieder), wollen schlechte Bewertungen auf Bewertungsportalen hinterlassen, uns per DDoS angreifen oder uns anderweitig zu schädigen. Es fällt mir teilweise wirklich die Kinnlade auf den Bürotisch, wenn ich lese, wie manche Nutzer des kostenlosen Webspace sich aufführen – und das sehen wir eben nur bei Nutzern des kostenlosen Webspace.
Das haben wir die letzten Jahre immer stärker beobachtet und haben immer wieder intern darüber diskutiert, den kostenlosen Webspace einzuschränken, es aber bisher nie getan. Jetzt ist aber langsam die Grenze des Erträglichen überschritten. In unserem „Mission Statement“ (ja, haben wir auch!) im Team-Handbuch steht, dass wir drei Stakeholdern verpflichtet sind: den Kunden, den Mitarbeitern und den Eigentümern (das bin ich, mit 100% der Anteile). Wenn aber ein Teil unserer Nutzer – denen wir eine Dienstleistung kostenlos geben – sich so aufführt, dass es wesentlich die Stimmung und die Lust an der Arbeit beeinträchtigt, dann wird das den Mitarbeitern nicht mehr gerecht und wir hören ganz einfach auf, diese Dienstleistung kostenlos anzubieten.
Was auch regelmäßig vorkommt ist, dass diese Nutzer von uns kostenlosen Support für Dienste, die sie bei anderen Anbietern gekauft haben(!), verlangen, weil dort der Support so schlecht und bei uns so gut ist. Wenn wir darauf hinweisen, dass wir das nicht können, kommt wieder der freundliche Hinweis, man werde uns in Zukunft auf jeden Fall nicht mehr empfehlen, wenn wir so unkooperativ sind. Scheinbar zieht der kostenlose Webspace zu einem kleinen Teil Menschen an, die in keiner Hinsicht etwas investieren wollen: kein Geld, keine Arbeit, keine Mühe, keine Freundlichkeit und am Ende noch mehr Dienstleistung als möglich „erpressen“.
Und da sind wir dann bei dem wirtschaftlichen Punkt, der auch nicht unerwähnt bleiben sollte: einerseits sehen wir wie erwähnt sehr viele Nutzer, die eigentlich einen kostenpflichtigen Webspace benutzen könnten, auf unserem kostenlosen Webspace – es läuft ja auch gut, also warum wechseln. Andererseits kommen mit der zunehmenden Komplexität von Webseiten – die meisten WordPress-Nutzer installieren schnell 5-10 Plugins – auch immer mehr technische Probleme auf. Und dann wenden sich die Freespace-Nutzer an den Support, der uns viel Geld kostet, und wir stecken im nächsten Dilemma: wenn wir den Support für Freespace-Kunden einschränken, sehen sie nicht, wie er sich „normalerweise“ verhält, und bewerten uns – nicht zu Unrecht – auf den Bewertungsportalen nicht so gut. Machen wir den „vollen“ Support für Freespace-Kunden, kostet das viel Ressourcen. Es ist also auch hier besser, den Freespace einzustellen, als ihn auf Sparflamme zu drehen.
Um das noch einmal zu wiederholen: die meisten Freespace-Nutzer sind wirklich nett und absolut unproblematisch. Aber das trifft eben nicht auf alle zu. Es gibt andere, die unser kostenloses Angebot für Spam und Phishing missbrauchen und wieder andere, die uns mit ihrem Verhalten ganz nachhaltig den Spaß an der Sache nehmen.
Zudem ändert sich für Bestandskunden, die jetzt schon den kostenlosen Webspace haben, gar nichts!
Wir werden uns im nächsten Jahr überlegen, wie wir das in Zukunft handhaben wollen. Unsere erste Maßnahme ist jedenfalls, die Registrierung für den kostenlosen Webspace einzustellen.